Sonntag, 5. Oktober 2008

die geschichte von der maus

22.9.2007
schon seit einigen wochen (eigentlich monaten) fällt chica auf:
hin und wieder huscht was kleines auf dem boden im blickfeld herum.
dann war klar: eine maus.
ein putziges tierchen. (auch wenn sie nicht wie bei sibylle sofort einen namen bekam )
aber wie man weiß: wo eine maus, da sind gerne mehrere.
mäuse neigen zur familienbildung, feiern dann gerne feste und laden viiiele freunde und bekannte ein.

noch wars aber nicht so weit.

chicas mordpläne reiften erst - und auch ziemlich langsam:
als mäuschen nämlich vom holzstapel vorm haus INS haus umzog.
als mäuschen tagtäglich die holztreppe rauf und runter lief - sich danach geschickt am kabel hinterm fernseher entlang hangelte.
VOR ALLEM:
als mäuschen anfing, sich ans chicas keksen zu vergreifen.

der gipfel war erreicht bzw. der tötungsbeschluss gefasst, als ich eines morgens am laptop sitzend mit der linken hand in die keksdose griff (frühstück ist hier immer: 3-4 bicas und n paar kekse dazu) - und diese keksdose bereits besetzt vorfand.

okay: mäuschen war sicherlich mindestens so geschockt wie chica.

der nächste besuch in cascais führte chica also in die drogeria in torre, wo man alles bekommt. alles. auch mausefallen (auch gift - aber gift geht nicht, wegen gió und jenny).
an diesen tag allerdings nicht: mausefallen waren ausverkauft. immerhin lernte chica vor dem einkaufsversuch das wort für "mausfalle".
"falta mausefalle" war eh klar.
am nächsten tag aber waren ratoeiras in rauen mengen vorhanden.
chica kaufte drei. stück 1 euro - falls jemand billigere weiß: bitte quelle nennen. mag ja sein, dass torre eher ein teures pflaster im mausfallenmarktbereich ist.

heftige internetrecherche sowie umfragen bei wissenden forianern und auch dem verkäufer in der drogeria ergaben:
mäuse lieben käse. möglichst harten.
mäuse lieben speck. frisch, geräuchert, gebraten - wie auch immer.
das wusste chica ja nu schon.
neu war: mäuse lieben nutella und schokolade.
beides teilt chica höchst ungern - gottseidank mögen mäuse keine gummibärchen! (gell, heike?!)

mausefallen wurden also präpariert:
eine mit käse pur, die andere mit nutella und käse.
die maus vergnügte sich 5 abende lang und fraß sich satt.

chica neigte zu verzweiflungsanfällen ob dieser frechheit. demzufolge wurden die köderstückchen immer kleiner.
dies führte zu einem selbstversuch, bei dem chicas finger feststellten: wenn die mausefalle zuschnappt, ist maus sicher tot. AUA.

gestern abend dann war es soweit:
3 mausefallen präpariert. feiner san miguel-hartkäse, den chica eh nicht mehr essen kann, weil er einmal über nacht aus versehen offen in der küche stand und maus sich daran bereits gütlich getan hatte.
mausefallen wurden verteilt. an genau den stellen, an denen mäuschen observiert worden war.

23 uhr.
chica hat sich mit keinerlei schlechtem gewissen mehr, der tödlichen maschinerie nicht mehr gedenkend, mit buch ins bett zurückgezogen.
da!
ein knall!
(gottseidank KEIN fiepen oder quietschen oder ähnliches)
mäuschen ist zu ihren ahnen heimgegangen.
schnell und schmerzlos.
trotzdem gings mir irgendwie gar nicht sooo gut....

PS: ich hab die maus samt falle entsorgt.
habs nicht über mich gebracht, sie da rauszupulen ... igittegitt.

wobei meine mutter mir heut berichtet, dass auf dem speicher des familienhauses etliche mausefallen standen. und mein opa die stets wieder aufs neue....

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