Mittwoch, 1. Oktober 2008

frisörbesuch

1.9.2004
hat mich doch der rappel gepackt - alle weiblichen forumsmitglieder werden es nachvollziehen können: nach ein paar tagen strand, sonne, meer und wind sehen haare einfach furchtbar aus. da nutzen auch kuren und spülungen und tücher beim sonnenbaden wenig. und nachdem ich ja nun schon einige wochen strandleben hinter mir habe (glücklicherweise), ist chicas edles blondhaar eher ein wüster ausgebleichter mopp geworden...

1. versuch: selbst färben. machen gaaanz viele leute. ist auch preiswerter als der frisör, und vor allem: frisöre sind vertrauenpersonen, zu denen frau eine ganz besondere beziehung hat und da lässt frau dann ungern irgendeinen anderen unbekannten dran... weiß man ja nie, wie man nachher aussieht....
colorationen gibt es in jedem supermarkt von all den firmen, die man bzw. frau auch aus D kennt. natürlich hab ich mich beim letzten besuch in D bei "meinem" frisör erkundigt, was ich da wohl am besten nehmen soll. ich also mit meinem liebsten in den intermarche, abteilung beleza. angebot: ziemlich groß. leider keine englischen gebrauchsanweisungen, aber in kyrillisch (bin ich russin oder was? nix da: aus bayern!). tómane steht sich die beine in den bauch und liest langsam ungeduldiger werdend und spontan übersetzend gebrauchsanleitungen vor (er hat's ja gut - braucht sowas nicht!) okay - entscheidung getroffen: hellblond, weil graue haar überdeckend. meint man(n) gelesen zu haben.
selbstversuch ergibt: weißblond. naja. so lange ich nicht wieder ins TV muss

2. versuch: samstag nachmittag in cascais, in unserer stammkneipe, la bodeguita. ich mopse mich ein wenig, weil meine portgiesisch-kenntnisse ja bekanntlich nicht so weit hinreichen, dass ich bei locker-fröhlichem geplauder in ner kneipe mithalten kann. draußen an einem tisch entdeckt mein gelangweilt durch die gegend schweifender blick vier mädels vom gegenüber befindlichen frisörsalon. die machen da gerade mittag und außerdem den eindruck, sie seien international und damit der englischen sprache mächtig.

ok. rangerobbt. sie sprechen englisch etwa so gut wie ich portugiesisch. aber nach 10 minuten gehen sie wieder zur arbeit und winken heftig ich solle doch nachkommen. was ich auch wagemutig tue - schlimmer ausschauen wie nach dem selbstversuch kann ich ja nachher beim besten willen nicht, höchstens die haare könnten mir ausfallen. aber da ich sie mir eh dauernd raufe ....

der salon gehört marco aldany, einem spanischen gaaanz berühmten haarkünstler. nie von ihm gehört, was aber sicher daran liegt, dass vogue nicht zu den zeitschriften gehört, die ich normalerweise lese in der spanischen vogue, die mir aber zum lesen angeboten wird, entdecke ich herrn aldany allerdings in voller pracht auf einem foto bei der arbeit.
der salon ist ziemlich leer so um 15 uhr samstag nachmittags, was sich aber gegen 16 uhr schlagartig ändert - da strömen die kundinnen nur so herein. ich mit händen und deuten und radebrechen mit zwei mädels und einem mestre (der etwas besser englisch sprach) geklärt, was ich will und wie ich es will. ich habe dezent auf mein ergrauendes haar hingewiesen, dass ich überdeckt wünsche. die mädels nicken verständig und fangen an. 25 minuten muss die farbe einwirken und dann das ergebnis: strahlendes, VERJÜNGENDES goldblond. schööööön. ich bin happy. verschweige allerdings meinem wartenden liebsten den preis (der in etwa das ist, was ich in D auch bezahle, aber das hab ich ihm da auch nie erzählt...)

fazit: frisör kann ich jetzt auch schon. hab auch eine kunden nummer, nämlich die schnapszahl (sic!) 111. allerdings hab ich auch deutlich gemerkt, dass mir die sprache ganz schön fehlt - so das geplaudere beim frisör, mal ein scherzwort zur nebensitzenden kundin, selbst wenn man die gar nicht kennt - das geht halt (noch) gar nicht. aber alle haben sich wahnsinnig bemüht und mit mir auch gaaaanz langsam gesprochen und manches hab ich denn doch auch verstanden. manchmal etwa als spätzünder - so à la "aha - das haben die gemeint!" ein paar minuten später. aber immerhin. kann nur besser werden.

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