Samstag, 16. Oktober 2010

Wandschmuck im Gemüsegarten - Teil 1

Nachdem Bastian ja nicht nur Koch ist, sondern auch Künstler, bat ich ihn, die kahle Mauer in der "horta" (das ist portugiesisch für Gemüsegarten) zu verzieren. Wollt ich endlich doch auch mein "eigenes" Graffito haben. Nunja - das Wetter war eher mau, viel Regen und Sturm. Trotzdem gingen wir gleich am Anfang von Bastis Besuch mal auf Internetrecherche, wo man denn hier in Portugal echte Graffiti-Sprays herbekommt. Denn die "normalen" Farbsprays bei Aki oder Leroy Merlin gehen ins Geld - pro Dose sind da locker etwa 9 Euro fällig.
Bastian meinte: "Das muss preiswerter gehen - in Deutschland zahl ich so um 3 Euro." Caps - also die Sprühaufsätze für unterschiedliche Strichstärke - und eine Maske hatte er mitgebracht.

Google ergab: Es gibt nen Laden - "GearboxStudio", in der Rua do Sto. António in Monte Estoril. Nun hat frau ja nen Navi... Wir haben erst mal da angerufen, ein freundliche Dame gab die Auskunft: Der Herr, der da zuständig sei (später stellte sich heraus: ihr Sohn) sei grad nicht da, man möge doch in ner Stunde nochmals.
Haben wir also erst mal mittag gegessen - und zwar im Cascaisshopping. Bastian stärkte sich an einer winzig kleinen (hahaha) francesinha, Chica aß wieder mal lulas recheadas.
Dann der zweite Anruf: Okay, wir könnten kommen, aber NUR heute, und NUR zwischen 15 und 17 Uhr, weil sonst wär er nur sporadisch im Laden und die nächsten Tage gar nicht, weil er eigentlich Musiker ist und Auftritte hat und den Graffiti-Laden nur so nebenher... okay.

Neue Tagesplanung: Wir shoppen noch ein bisschen und fahren dann gleich vom Cascaisshopping aus nach Monte Estoril.
Taten wir dann auch.
Die Rua do Sto. António ist eine laaaaaaange Straße.
Wir hatten keine Hausnummer, sondern eine Bezeichnung "lote 3, B1".
Aha.
Einmal Straße rauf und runter, mit Adlerblick spähend.
Nix.
Am Ende der Straße führte ein Mann seinen Hund Gassi - den fragte ich.
"Keine Ahnung. Aber fragen Sie doch mal da im Verkaufsstand für neue Häuser und Wohnungen nach, die müssten das wissen!"
Wussten sie aber nicht.
Also haben wir gewendet und unseren Adlerblick nochmals schweifen lassen.
Hausnummern gabs zuhauf, neue Häuser mit Hausnummer, aber noch im Bau befindlich, ebenfalls.
Da endlich - in der Mitte der langen Straße - rechts: "lote 1".
Da kann "lote 3" ja nun nicht weit sein. Außer die Portugiesen haben ein komplett anderes Nummernsystem - man weiß ja nie...
Hatten sie aber in unserem Fall und in dieser Straße glücklicherweise nicht.
"lote 3" war gleich gegenüber.
Ich also umgedreht und "richtig rum" und praktisch vorm Haus geparkt.
Laden war keiner zu sehen, allerdings vor dem Haus "lote 3, B1" andere parkende Fahrzeuge mit offensichtlich wartenden Menschen drinnen.
15 Uhr: Nix tut sich.
15.15: Nix tut sich, außer dass die wartenden Menschen zu telefonieren anfangen.
Ich telefoniere auch, erreiche aber niemanden.
Okay - wird der Typ unterwegs sein.
15: 25 nix.
Ich steig aus - Bastian weigerte sich - und frag einen der Telefonierer, ob er was weiß.
Er weiß, aber eben nur, dass der Laden bzw. ein armazem (also eher ein Lager) hier ist, aber er weiß nicht, wann jemand kommt.
"Eigentlich um 15 Uhr... aber...."
Wir beschließen zu warten, das Wetter ist eh Mist, dann können wir auch im Auto sitzen.
15:40: aaaaah - eine Frau nähert sich energischen Schritts.
Sie schließt auf - und Bastian ist glücklich: Denn hunderte Kartons mit unterschiedlichsten Sprays, aber gute Marken und viele Farben... und der Preis stimmt auch: ab 2,70 bis 3,60 Euro pro Dose.

Unsere Ausbeute:
Leider spielte das Wetter an den kommenden Tagen so gar nicht mit - das Graffito entstand erst am vorletzten Tag von Bastians Besuch...

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